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Hajo Seng: Kunst

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Sonntag, 25.November 2007 Special : Poesie des Übergangs in einem anderen Rahmen als dem Gewohnten:
Künstlerische Begegnung mit einem alltäglichen Tabu. Eine Einladung zu einer Reise, zu einem Unterwegssein im Unbestimmten der Gefühle, Erfahrungen und Sinnlichkeiten dessen, was alle Menschen verbindet und was mit dem Begriff "Tod" belegt ist.

Eine Koproduktion des "performalen Laboratoriums" Berlin mit "todeszeichen e.V." Hamburg, Lyrakel und der theaterkapelle 10245:

Body-/Artwork; eine performale Ausstellung - Aquarelle Hajo Seng, Körperperformance Kurt Knäpper.

Der Übergang vom Leben zum Tod wird in den Mythen häufig als eine Reise dargestellt, über einen Fluss, durch Zwischenstufen des Bewusstseins, als Weg schlechthin. Das Sterben, wie dieser Übergang genannt wird, ruft ins Gedächtnis, was Leben eigentlich ist: Unterwegssein, ohne Gewissheit über das Woher und das Wohin. Unterwegs zu sein heißt auch, Loslösen und "Abschied nehmen" als alltägliche Erfahrung; Leben, das sich als Wanderdasein erfährt, hat den Tod ständig vor Augen:

Die Lebensvorstellungen, die sich in industriellen Gesellschaften herausgebildet haben, sind dazu völlig konträr: Tod wird als etwas dem Leben Fremdes begriffen und fällt einer allgemeinen Verdrängung anheim. Leben ohne Tod heißt Festhalten an dem, was ist, Reproduktion des immer Gleichen. Es korrespondiert mit dem Stillstand, der sich in atemberaubender Beschleunigung in immer gigantischeren Bildern inszeniert. Insofern ist Tod der Angelpunkt, der persönliche Biografien mit gesellschaftlicher (Nicht-)Entwicklung verbindet.


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Wir steigen ein paar Stufen hinab in die Theaterkapelle. Der ganze Totensonntag war schon irgendwie zeitlos still. Jetzt kommen wir in noch tieferer Stille an. Außer den tropfenden Tüchern und einem sich ab und an bewegenden Menschen neben einem Erdhügel sind die nächsten 30 Minuten lautlos. Ramona Jakob verteilt die Schreibutensilien und dann ist es wieder ganz still, die Besucher schreiben ihre Gedanken zum Thema Tod "Poesie des Übergangs" (Performance Kurt Knäpper, Aquarelle Hajo Seng, Freie Geige Wicki Bernhardt).Und irgendwann nach kurzer unendlicher Zeit wird der erste Text gelesen.